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Eine Reise durch Fjordnorwegen

Irgendwann wollte ich meine Fotografie auch mal in der großen weiten Welt ausprobieren. Also habe ich meine Ausrüstung ins Auto und das Auto mitsamt mir selbst nach Norwegen verfrachtet.

Die Rundreise sollte vom berühmten Geirangerfjord, ans Meer nach Ålesund, auf die Vogelinsel Runde, nach Måløy und wieder zurück ins Gebirge nach Stryn mit einem Abstecher zum Briksdalsbreen, einem Seitenarm des Jostedalsbreen, des größten Gletschers auf dem europäischen Festland führen. Aber bereits die Anfahrt von Oslo durch Jotunheimen – das Land der Riesen – vermittelt Eindrücke, die man sich im bevölkerten Mitteleuropa nur schwer vorstellen kann.

In Geiranger faszinieren die rasch wechselnden Vegetationszonen wenn man von 1000 auf null Höhenmeter in rund zwanzig Minuten abfährt. Die steilen Wände des Fjords lassen erahnen, dass es unter Wasser noch um Einiges weitergeht, wobei der Geirangerfjord mit seinen 200 Metern Tiefe sogar eher zu den flachen Fjorden gehört. Die wie an die Wand geklatschten Bauernhöfe demonstrieren eindrucksvoll die vertikale Komponente von Fjordnorwegen – flaches Land ist hier rar.

Dazu bildet die Fischerstadt Ålesund mit ihren rund 30.000 Einwohnern einen geschäftigen Kontrast. Wie überall an der Küste ist das Wasser türkisgrün. Die Inselwelt vor Ålesund ist fantastisch – erinnert ein wenig an Monkey Island. Durch Tunnel und über Brücken lassen sich schnell auch mal die Nachbarinseln besuchen. Insbesondere Godøya mit dem kleinen Fischerdorf Alnes hat es mir angetan. Hier kommt man sich wirklich vor wie am Ende der Welt.

Eine andere Insel, über‘s Wasser nur einen Steinwurf, mit dem Auto jedoch rund eineinhalb Stunden – im Übrigen eine Erfahrung die man öfter macht - von Ålesund entfernt, ist die Vogelinsel Runde. Außer einem schmalen Streifen auf dem etwas Landwirtschaft betrieben wird und die Siedlungen Runde und Goksøyr liegen, besteht die Insel aus Bergen mit steil abfallenden Felsen zum Meer hin. Die Klippen werden von hunderttausenden von Papageitauchern, von Trottellummen, Basstölpeln, Tordalken und Dreizehenmöwen als Nistplätze genutzt. Natürlich sind bei einer solchen Gelegenheit auch Raubvögel nicht weit. Während am Himmel die Seeadler kreisen, haben sich die Raubmöwen auf dem Plateau eingerichtet. Sehr zu empfehlen ist die südliche Route auf das Plateau, die durch den einzigen kleinen Bergwald führt und unbedingt sollte man auch eine Bootstour mit der Aquila (span. für Seeadler) unternehmen.

Måløy auf der Insel Vågsøy ist eine eher industriell geprägte Kleinstadt mit ca. 6.000 Einwohnern, lässt sich aber als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung nutzen. So ist man von hier aus vergleichsweise schnell auf Stadlandet mit dem Westkapp, der vermeintlich westlichsten Stelle Norwegens, was aber nicht stimmt. Auf Vågsøy sind Oppedal mit dem Kannesteinen, einem erodierten Felsen am Strand und Kråkenes mit dem Leuchturm sehenswert.

Stryn ist sehr touristisch geprägt und bietet sich als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung z.B. zum Briksdalsbreen an. Eigentlich wollte ich gerne eine Tour auf den Gletscher machen. Die Ausdehnung des Briksdalsbreen ist aber auf Grund der geringen Niederschläge in den letzten Jahren stark rückläufig, sodass man für Gletschertouren besser den benachbarten Bødalsbreen oder den Nigardsbreen auf der Südseite des Jostedalsbreen aufsucht.